Über Andreas Weiskopf

Weis.Kopf.Wäsche

Ich wasche meinen Kopf mit Eigenlob Ich spreche zwar gerne über mich, aber das  Schreiben über mich fällt mir schwer. Deshalb warte ich, dass andere über mich schreiben. Dann lese ich, halte inne, schweige, genieße und danke. Schließlich stehe ich auf und wasche  meine Hände –  in Unschuld.    

Im Porträt

Authentisch, philosophisch, vielseitig, kreativ – es gibt viele Attribute, die auf den Lienzer zutreffen. Seit 1. September ist der langjährige Direktor der Sonderschule Lienz in Pension.

Über 23 Jahre lang hat der Osttiroler, Jahrgang 1958, die Sonderschule Lienz durch – manchmal auch stürmische Zeiten – geführt. Nicht nur einmal wurde in den vergangenen zwei Jahrzehnten der Erhalt der besonderen Förderschulen in Österreich politisch in Frage gestellt. Zwischenzeitlich scheint sich die Erkenntnis durchzusetzen, dass es eine Illusion ist, Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen in den „normalen“ Schulalltag integrieren zu können, ohne dafür entsprechende Voraussetzungen zu schaffen bzw. dafür notwendige Mittel in die Hand zu nehmen. Einen wichtigen Beitrag zu diesem Bewusstseinswandel hat auch Andreas Weiskopf geleistet.

Mit vielfältigen Aktionen konnte der Pädagoge mit breit gefächerten Zusatzausbildungen in den vergangenen Jahren die ihm anvertrauten Menschen sprichwörtlich „vor den Vorhang holen“. Dabei ging es ihm nie um Effekthascherei oder bloße Publicity, sondern vielmehr darum, die Einzigartigkeit und besondere Persönlichkeit der jungen Mädchen und Burschen behutsam, aber ohne Scheu hervorzuheben. „Begonnen hat alles eigentlich mit ganz kleinen Projekten“, erinnert sich der 60-Jährige zurück. „Ich wollte den Schulalltag an der Sonderschule Lienz möglichst abwechslungsreich gestalten, den Zusammenhalt stärken und auch die Eltern stärker einbinden – immer mit dem Fokus auf die Kinder und abgestimmt auf ihre Bedürfnisse.“ Eine Vielzahl an Aktivitäten im Rahmen eines klassenübergreifenden Projektunterrichtes, Ausflüge und insbesondere die liebevoll organisierten Jahresabschluss-Feste wurden bald zu einer sich jährlich wiederholenden Tradition. Eine große Aufmerksamkeit zog das Kunst- und Sozialprojekt „einzigARTig“ auf sich, das Weiskopf gemeinsam mit dem Künstler Oskar Stocker und zahlreichen Institutionen ins Leben rief: Übergroße Porträts der Schülerinnen und Schüler der Sonderschule wurden 2014 einen Monat lang in Lienz präsentiert, flankiert von einem bunten Rahmenprogramm mit unterschiedlichen Inhalten. „Uns ging es hier auch um die Außenwirkung – und die haben wir erreicht“, meint Andreas dazu und berichtet, dass das Projekt Wellen bis weit außerhalb von Österreich geschlagen habe.

Eine unmittelbare Folge von „einzigARTig“ war das Lied „Better days“, das der junge Schulassistent und Musiker Michael Zabernig 2016 gemeinsam mit den Mädchen und Buben der Sonderschule Lienz („Special Academy Lienz“) umsetzte. „Wir haben den Song sogar im Rahmen des Dolomitenmann-Events in Lienz vor großem Publikum zur Aufführung gebracht – ein einmaliges Erlebnis für alle Beteiligten.“ Die musikalische Gemeinschaftsleistung fand ihren Niederschlag in dem Dokumentarfilm „Inclusion“, der im Februar 2018 in Wien Premiere feierte und im März diesen Jahres knapp 1.000 Menschen ins CineX in Lienz führte. Ohne künstlich auf die Tränendrüse zu drücken, dafür aber mit viel Respekt vor den Protagonisten gibt der Film Einblick in den Lebens- und Schulalltag von Menschen mit Behinderung und deren Familien. Das unter der Regie von Alexander Vittorio Papsch-Musikar entwickelte und gemeinsam mit dem Lehrkörper, den Eltern und den Kindern erarbeitete Projekt zeigt Erreichtes und schöne Momente, ebenso wie die täglichen Herausforderungen für Familien, Lehrer und Betreuer auf. In einer Einspielung hält Andreas Weiskopf, der das Projekt unermüdlich vorangetrieben hat, fest: „Jeder Mensch, ob mit Einschränkungen oder nicht, ist gleich wertvoll und hat seine Stärken und Schwächen.“

Die vielen positiven Rückmeldungen aus allen Teilen der Bevölkerung sowie die echte Freude der Kinder und Eltern über den Film haben sich, so Andreas heute, tief in sein Gedächtnis eingegraben. „Ein sehr schöner Meilenstein in meiner Laufbahn als Direktor – und auch ein guter Abschluss!“, meint er dazu und spricht damit seine Pensionierung Anfang September 2018 an. Die nun gewonnene Freiheit und Kraft braucht der 60-Jährige auch, ist er doch vor Jahren erkrankt. Gegen den Krebs kämpft er, unterstützt von Medizin und Ärzten, tapfer an. „Nicht aufgeben, nicht stehen bleiben“ – das ist auch hier sein Motto. Liebevoll begleitet von seiner Frau Karin und seinem Sohn Alexander, widmet er sich unbeirrt und unermüdlich weiterhin verschiedenen, zum Teil auch neuen Projekten. Vor vielen Jahren hat er als Lehrer die Heilstätten-Klasse am BKH Lienz aufgebaut und, auf Basis der hier gewonnenen Erfahrungen, im Jahr 1990 den Verein „Lienzer Brücke“ ins Leben gerufen. Unzähligen Familien mit Kindern, die an Krebs oder anderen schweren Krankheiten litten, konnte geholfen werden. So organisiert Andreas über die „Lienzer Brücke“ kostenlose Unterkunftsmöglichkeiten für die Eltern in der Nähe der Innsbrucker Klinik und unterstützt die betroffenen Familien finanziell. Sein soziales Engagement lebte und lebt der Lienzer auch als Mitglied des Lions Club Lienz. Zu Recht stolz trägt er heute die hohe Auszeichnung „Melvin Jones Fellow“, benannt nach dem Gründer des Lions Club International.

Dem nicht genug, hat Andreas Weiskopf auch als Moderator unzähliger Veranstaltungen und als Autor von Texten und Büchern auf sich aufmerksam gemacht. Er erhielt den Christoph-Zanon-Preis und war wiederholt Teilnehmer an verschiedenen Bewerben, wie u.a. dem Ingeborg Bachmann-Leseevent. „Literatur ist mir sehr wichtig“, hält er dazu fest. „Mich interessieren viele Themen, insbesondere die Naturwissenschaften. Gerade dort stoßen wir Menschen immer wieder in Grenzbereiche vor bzw. bewegen uns Fragen nach der Endlichkeit und Unendlichkeit allen Seins.“ Derzeit beschäftigt sich der Osttiroler mit einem Vorhaben, dessen Arbeitstitel „In 80 Tagen um die Welt“ lautet und mit einem Buch, in dem er seine Erfahrungen mit der Krankheit verarbeitet.

Text: J. & E. Hilgartner, Fotos: Brunner Images, Osttirol Heute, Privat

Ich bedanke mich herzlich bei Josef und Elisabeth Hilgartner für diesen,  mir wohlgesonnenen Text. Lesen Sie mehr über mein Buch „Wenn die Krebsblume wieder für mich blüht“ und drücken den unterstehenden Button!

Mein Lebensweg

Wege sind vorgegeben. Unzählbar viele liegen vor mir. Welche ich begehe, liegt nicht nur an mir. Ich werde geführt, verführt, liebevoll begleitet und alleingelassen. Wege weiten sich zu Autobahnen, werden zu Kreisverkehren oder verengen sich zu Sackgassen, die ins Nichts münden. Ein Wegenetz umspannt mich, verbindet mich und lässt mich Teil des Lebens sein. Straßenschilder helfen mir, mich im Chaos des Seins zurechtzufinden, mich den richtigen Weg finden zu lassen und selbst Markierungen zu hinterlassen. Mein Lebensweg, eine Berg- und Talfahrt voll mit Rückschlägen aber auch mit magischen Momenten. 

Alles beginnt damit, mit offen Augen, Ohren und Geist durchs Leben zu gehen. Offenheit ist Neugier, Lust auf Neues und die Garantie in Bewegung zu bleiben. Offenheit ist aber auch das Ja, mich auf die nicht berechenbaren Lebensumstände einzulassen, mich mit Gedanken anderer auseinanderzusetzen und eigenes Wissen und Erfahrungen weiterzugeben.

Mich nicht bewegen, heißt mich einzukapseln, kein Risiko einzugehen und das Fremde zu scheuen. Um dem Leben da draußen in der Welt zu begegnen, muss ich aber die Komfortzone verlassen, muss ich Haltung zeigen und muss Gefallen an Begegnungen finden, um ein Teil eines Ganzen zu werden. Menschsein heiß Mut beweisen, auch gefährlich scheinende Wege zu beschreiten.

Die Steigerung von Mut ist Vertrauen. Ich verlasse mich auf mich oder jemanden, wohlwissend, dass die Welt nicht nur gut ist. Als Kind stieg ich bedenkenlos ins Spiel des Lebens ein, fühlte mich unbesiegbar, weil ich Eltern hatte, die mich vor all den Gefahren beschützten. Ich übte mich im Vertrauen, Vertrauen verfestigte sich in mir und nun verhalte ich mich so, dass auch andere mir vertrauen können.

Das Leben so anzunehmen wie es ist, ist Ausdruck menschlicher Größe. Das Leben aber in Zufriedenheit zu leben, ist Kunst und bürgt von höchster Meisterschaft. Wie jede andere Meisterschaft auch, entwickelt sie sich aus zahllosen Rückschlägen, Enttäuschungen und dem sich wieder Fangen, bis die Erkenntnis reift, dass Frieden mit sich und anderen wohl das Wichtigste ist.

Ich wiege mich gerne in Sicherheit. Sie ist die Sonne, die mein Leben erhellt, graue Wolken vertreibt und mir den Blick in eine sorgenfreie Zukunft ermöglicht. Sicherheit hat aber auch etwas Märchenhaftes an sich, das mir mehr Schein als Sein verspricht. Dennoch liebe ich sie, obwohl ich genau weiß, dass gerade die Sicherheit nie sicher ist.

Ich entstamme einer wunderbaren Familie und ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass mein Sohn seinerseits eine wunderbare Familie gründen wird, weil er auch davon schwärmt, in einer wunderbaren Familie großgeworden zu sein. Familiensinn hat mit Tradition zu tun und vermittelt mir und jedem einzelnen, ein wichtiges Glied in der Familiengeschichte der  Menschheit zu sein.

Hinweisschilder

Zitate großer Persönlichkeiten gleichen Hinweisschildern im Straßenverkehr, die uns helfen einen sicheren Weg durch das Leben zu finden. 

„Ich habe mich für die Liebe entschieden. Hass ist mir eine zu schwere Bürde.“

Martin Luther King

Bürgerrechtler

„Wer nicht zufrieden ist mit dem, was er hat, der wäre auch nicht zufrieden mit dem, was er haben möchte.“

Berthold Auerbach

Schriftsteller

„Derjenige, der etwas zerbricht, um herauszufinden, was es ist, hat den Pfad der Weisheit verlassen.“

J.R.R. Tolkien

Schriftsteller

Mein Angebot an Sie

Mit Moderationen von Events,  mit Lesungen aus meinen literarischen Arbeiten und mit  Vorträgen über meine Erfahrungen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Moderationen

Schon seit mehr als 30 Jahren moderiere ich Sportveranstaltungen sowie  politische und kulturelle Events. 

Lesungen

Ich lese mit Vergnügen aus meinen Werken und diskutiere anschließend gerne mit dem Publikum.

Vorträge

Ich referiere über den „Viertaktmotor des Lebens“ und über meine Erfahrungen mit meiner Krebserkrankung.

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